Ausrüstung


Mein  "Astrofotografischer"  Werdegang:

Heute im Jahr 2012
und nach einer Reihe von Astro-Jahren möchte ich meinen "Astrofotografischen" Werdegang mit all seinen Irrungen und Wirrungen mal aufzeigen. Ich habe, wie auch viele meiner Sternfreunde,  Lehrgeld gezahlt. Mit meinen heutigen Kenntnissen und Erfahrungen würde ich einiges anders machen oder auch auslassen. Am Anfang habe ich mich aber auf einen unbekannten Weg begeben, dessen Ende ich auch heute noch nicht kenne. Es bleibt also spannend und herausfordend.


Celestar 8 auf einer Gabelmontierung
Im Juli 1998 fing alles an: Bei Vehrenberg in Düsseldorf noch auf der Schiller-Str. kaufte ich die 8" Schmidt-Cassegrain Optik auf einer Gabelmontierung. Das berühmte C8, mit 200mm Öffnung und 2000mm Brennweite, war prädestiniert für das visuelle Erlebnis. Prägende Seherlebnisse waren der Terminator am Mond, die schwebenden Ringe des Saturns und der zarte Rauchring vom Ring-Nebel M57 im Sternbild Leier. Bei den Deepsky-Objekten war für mich das Finden spannender als das Sehen. Die verwaschenden, zart glimmenden Nebelfleckchen haben mich in den kalten Winternächten einfach nicht vom Hocker gerissen. Da kam im Mai 2001 das Zeitalter der Astrofotografie mit der Webcam für mich gerade richtig.




GP-DX Montierung und Boxdoerfer-Steuerung

I
m Mai 2003 wurde es ernst: Im zwischenzeitlich erreichten Ruhestand sollte das Hobby intensiviert werden. Die gemachten Erfahrungen ließen die Ansprüche wachsen. Mit der parallaktische
Montierung GP-DX von Vixen und mit der  Boxdoerfer-Steuerung MTS-3SDI für die MT1-Motoren in beiden Achsen sollte der Einstieg in die Langzeit-Astrofotografie mit einer modifizierten Webcam  gelingen. Das Go-To erfolgte mit dem Astroprogramm Guide. Noch blieb es in der Hauptsache bei Planeten- und Mondaufnahmen.
Leider blieben die Winternächte kalt!




Digitale Astrofotografie mit der DSLR-Canon 350D

Mitte 2006 erfolgte ein Umbruch: Mit der DSLR-Canon 350D, modifiziert für Astrofotografie,
sollte  das pixelgenaue, geregelte Guiding in Angriff genommen werden. Dazu wurde ein 80ED- Refraktor 80/600mm von Orion als Aufnahmeoptik und ein Refraktor 80/900mm als Leitrohr mit einer Webcam auf eine Doppelschiene montiert. Eine Aluminium-Halbsäule als Eigenbau, dank Franz-Josef ( der Herr aller Drehbänke) stabilisierte den Unterbau entscheidend. Unvergessen bleiben die Nächte mit den vergeblichen Guiding-Versuchen mit der alten Software Astroart, die nach einigen Mühen erfolgreichen Guiding-Versuche mit K3CCDTools und ebenso die erste gelungene Bildbearbeitung des Orion-Nebels M42.




Leichtbau-Newton 200/900mm von Orion

Auf Dauer kommt man als Astrofotograf an einem lichtstarken Newton, große Öffnung und farbreine Spiegeloptik, nicht vorbei. Mitte 2007war es dann soweit. Der Newton mit dem Leitrohr 80/900mm auf einer Doppelschiene und Zubehör belastete die GP-DX Montierung mit ca. 11kg bei ungünstigen Hebelverhältnissen. Die Montierung ertrug es tapfer, aber grenzwertig. Diese "windige" Anordnung wurde inzwischen aufgegeben. Was blieb ist die beeindruckende Lichtstärke und Auflösung einer 8" Spiegeloptik.


 



FS2-Steuerung mit SECM3-Motoren

Im Februar 2010 war ich mit der Guidingsoftware
K3CCDTools nicht mehr zufrieden. Ich habe mir die FS2-Steuerung mit den SECM3-Mikroschritt-Motoren bei Michael Koch auf der ATH in Hückelhoven gekauft. Die Boxdoerfer-Steuerung, die über Jahre klaglos ihren Dienst getan hat, konnte ich zusammen mit den MT1-Motoren auf astronomie.de verkaufen. Gleichzeitig gab der kleine Beobachtungs-PC seinen Geist auf. Der Austausch von Gehirn und Herz einer Ausrüstung braucht schon seine Zeit, bevor alles wieder zufriedenstellend läuft. Ein kleineres Leitrohr SK 70/500mm mit der Webcam SPC900sw sollte die GP-DX etwas entlasten. Das Guiding wurde auf die Software MaxImDL umgestellt und lief auf Anhieb problemlos und genau.




Newton 200/900mm mit Off-Axis-Guider und Autoguider Lodestar

Die Umstellung auf Off-Axis-Guiding im August 2010 mit dem kurzen OAG 9mm von TS und auf den lichtstarken Autoguider Lodestar SX hat die gewünschte Gewichtsreduzierung gebracht. Der Newton mit komplettem Zubehör und Velourauskleidung belastet die Montierung nun mit 8 kg bei günstigeren Hebelverhältnissen. Im April 2011 erhielt der Newton, zur besseren Ausleuchtung, einen neuen Fangspiegel, mit 70mm kleine Achse, und ein neue Fangspiegelspinne. Damit sollte die Optimierung des Newton abgeschlossen sein.




Adaption an den Okularauszug des Newton: DSLR-Canon 350D mod. mit Koma-Korrektor MPCC, Filter IDAS-LPS P2, kurzer Off-Axis-Guider 9mm von TS, Autoguider 
Lodestar SX mit USB- und ST4-Anschluß für die FS2-Steuerung, Fokussierung mit DSLR-Focus, Guiding mit MaxImDL, Bildbearbeitung mit Fitswork und Photoshop.





Astro-CCD-Kamera ATIK 314L+

Ein Quantensprung erfolgte im Sept. 2011: Ich kaufte mir die monochrome Ausführung der  ATIK 314L+ mit geregelter Peltier-Kühlung, ein mot. Filterrad und die Filter für LRGB- , Ha- sowie OIII- Aufnahmen. Die Kamera ist speziell für den astronomischen Einsatz konzipiert und in der Handhabung nicht mehr so unkompliziert wie das "Arbeitspferd"  DSLR von Canon. Das "Rennpferd" von ATIK liefert erst einmal Schwarzweißbilder, aber in exzellenter Bildqualität mit großem Dynamikbereich. Wie ich bereits erfahren musste, sind die Anforderungen an die geregelte Nachführung, an eine penible Fokussierung, an die Sorgfalt und Genauigkeit bei der "Arbeit" enorm. Überall lauern Fallstricke - denn nachts ist es immer dunkel und meistens auch noch kalt. Umso größer ist die Genugtuung, wenn alles geklappt hat.